Märkte in der Toskana
Praktisch jedes Dorf in der Toskana hat seinen eigenen Markt – sei es eine richtige Markthalle, sei es nur eine Handvoll Stände auf einem Parkplatz oder der Hauptstraße. Unsere kleine Einführung ins toskanische Markttreiben.
Die typischen Wochenmärkte
Die meisten toskanischen Orte haben mindestens einen Platz, auf dem einmal pro Woche ein Mercato settimanale, also ein Wochenmarkt, stattfindet. Dort gibt es so ziemlich alles zu kaufen: Gemüse, Obst, Wurstwaren, Käse, Brot, Kleidung, Haushaltswaren und und und. Einheimische erledigen dort gerne ihren Wocheneinkauf, nutzen die Zeit aber auch zum Tratschten und zum Stöbern nach Schnäppchen. Auf den meisten Märkten gibt es auch Essensstände, wo man ein Panino mit Porchetta und ähnliche Street-Food-Köstlichkeiten zu einem fairen Preis bekommt. Wichtig zu wissen: Die Märkte machen in aller Regel frühmorgens auf und schließen bereits mittags. Welcher Wochentag wo Markttag ist, erfährt man durch Nachfragen in der Ferienunterkunft oder über eine Google-Suche mit „mercatto settimanale“ + Ortsname.
Hervorzuheben unter diesen toskanischen Wochenmärkten ist zum Beispiel der Mercato settimanale von Greve in Chianti, der jeden Samstagvormittag stattfindet. Denn Schauplatz ist die wunderschöne Piazza Matteotti mit ihrer eigentümlich dreieckigen Form, ihren Bogengängen ringsum und ihren Cafés und Läden. Hier trägt die Location wesentlich zum Zauber des Marktes bei.
Die Bauernmärkte von Campagna Amica
Wer es vor allem auf authentische toskanische Köstlichkeiten abgesehen hat oder im Ferienhaus aus frischen lokalen Zutaten etwas kochen möchte, hält nach gelben Marktständen mit der Aufschrift „Campagna Amica“ Ausschau. Campagna Amica ist eine italienweite Landwirtschafts-Genossenschaft, deren Mitglieder (eben die Landwirte) ihre Produkte auf speziellen Märkten verkaufen. Man kann daher sicher sein, frische, saisonale und lokale Lebensmittel zu erhalten. Zu kaufen gibt es Gemüse, Obst, Olivenöl, Honig, Fleisch, Soßen, Süßes – eigentlich so ziemlich alles, was typisch für die toskanische Küche ist. Auf der Website von Campagna Amica kann nach dem nächstgelegenen Markt und seinen Öffnungszeiten gesucht werden.
Die besten und außergewöhnlichsten Märkte der Toskana
Mercato Centrale, Florenz
Städte verfügen meist über mindestens eine Markthalle, wobei – wie könnte es in Italien anders sein? – oft das Gebäude an sich schon eine Sehenswürdigkeit ist. So etwa der Mercato Centrale in Florenz (auch Mercato San Lorenzo genannt), eine im Jugendstil gehaltene Markthalle. Im Untergeschoss findet man alle möglichen Lebensmittel, vom Fisch bis zum Gemüse, vom Fleisch bis zu Süßigkeiten. Das Obergeschoss ist ein einziger, großer Gastrobereich. Hier kann man sich durch eine große Auswahl an frisch zubereiteten Snacks und Gerichten probieren, das allermeiste davon klassische toskanische Kost. Während die Stände im Untergeschoss stets wochentags vormittags geöffnet sind, kann man im Obergeschoss täglich bis 23 Uhr essen.
Mercato delle Vettovaglie, Livorno
Architektonisch noch schöner ist die Markthalle von Livorno, der Mercato delle Vettovaglie, ebenfalls eine elegante Jugendstilkonstruktion aus dem späten 19. Jahrhundert. Und auch hier: eine Auswahl an Lebensmitteln, dass einem die Augen übergehen und man Gefahr läuft, mit viel vollerem Bauch oder viel vollerer Einkaufstasche weiterzuziehen, als man eigentlich vorhatte. Da Livorno eine Küstenstadt ist, bietet es sich auf diesem Markt insbesondere an, frischen Fisch zu kaufen. Wer lieber andere kochen lässt, kann auch in einem der Lokale in der Markthalle speisen. Geöffnet ist der Mercato delle Vettovaglie tägliche außer sonntags, jeweils am Vormittag.
Fiera Antiquaria, Arezzo
Lebensmittel gibt es hier zwar keine, dafür alte, schöne Dinge in Hülle und Fülle. Die Fiera Antiquaria findet an jedem ersten Sonntag im Monat und dem vorhergehenden Samstag auf dem wichtigsten und schönsten Platz von Arezzo statt, der Piazza Grande. Möbel, Bilder, Uhren, Lampen, Geschirr, Bücher, Musikinstrumente,… Sammlern geht an den fast 300 Ständen das Herz auf. Und auch wer nicht auf der Suche nach Schätzen ist, genießt es, die altehrwürdigen und teils kuriosen Gegenstände zu betrachten. Für die Bewohner von Arezzo ist die Fiera Antiquaria mehr als ein Anitquitätenmarkt, vielmehr ein lebendiges Stück Stadtgeschichte.
L’angolo del collezionista, Siena
Ähnlich charmant, wenn auch etwas kleiner: der „Sammlereck“ (l’angolo del collezionista) genannte Antiquitätenmarkt auf der Piazza del Mercato in Siena. Er findet jeden dritten Sonntag im Monat statt außer im August. Auch hier gibt es an rund 100 Ständen faszinierende alte Stücke zu bestaunen und zu kaufen.
Mercato del Forte, Forte dei Marmi
Forte dei Marmi im Norden der Toskana ist als mondäner Badeort bekannt. Direkt hinter dem von langen Sonnenschirmreihen gesäumten Strand liegt die kreisrunde Piazza Marconi – Schauplatz einer der beliebtesten Märkte der Toskana, des Mercato del Forte. Jeden Mittwochvormittag werden an über 200 Ständen Kleidung, Schuhe, Taschen und andere Accessoires feilgeboten. Passend zum High-Society-Image von Forte dei Marmi liegt der Schwerpunkt auf hochwertigen Produkten, etwa aus Cashmere oder Leder. Auch Stücke bekannter Designermarken gibt es zu kaufen – das macht den Mercato del Forte zum Markt schlechthin für Modebegeisterte.
Mercato, Grosseto
In der Maremma würden wir persönlich den tollen Markt in Grosseto empfehlen. Er ist ein lebendiger Ort, wo man frische und regionale Produkte finden kann. Hier kann man zum Beispiel frisches Obst und Gemüse, Käse, Fleisch und Fisch direkt vom Produzenten kaufen. Es gibt auch Stände, die Kunsthandwerk, Kleidung und Souvenirs anbieten. Der Markt findet jeden Donnerstag im Zentrum von Grosseto statt und ist auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn man in der Gegend ist.