Radfahren in der Toskana - die 10 schönsten Touren

Autor: Philipp Loermann
Keine Kommentare
Radfahren in der Toskana ist abwechslungsreich und hält diverse sportliche Herausforderungen bereit. Auf den zahlreichen Radtouren erleben Sie traumhafte Natur, malerische Küstenorte und unglaubliche Ausblicke auf das Meer und in die Weite.

Über sanfte Hügel gleiten, am Meer entlang cruisen oder Berge hinaufstrampeln: Die Toskana bietet enorm viel Abwechslung für Radfahrer. Es gibt eigentlich kein besseres Fortbewegungsmittel als das Fahrrad, um die Vielfalt der Region zu erleben und ihre landschaftliche Schönheit zu genießen. Eine Auswahl der besten Touren.

Unsere 10 schönsten Radtouren durch die Toskana

1. Die Zypressenstraßen des Val d’Orcia

Das Val d’Orcia im Südosten der Toskana ist der Inbegriff der Bilderbuch-Toskana: ebenmäßige Hügel, einsame Landvillen, Weinhänge und Zypressenalleen – eine Landschaft wie ein Gemälde! Es gibt mehrere Straßen im Orcia-Tal, die man auf zwei Rädern erlebt haben muss: Eine davon ist die SP 146. Sie verbindet unter anderem die Renaissance-Stadt Pienza mit dem idyllischen Ort San Quirico d’Orcia. Als wäre das nicht genug, führt die SP 146 obendrein zu einer der meistfotografierten Sehenswürdigkeiten der Region: der mitten in der Landschaft platzierten malerischen Kapelle Madonna di Vitaleta. Von San Quirico d’Orcia führt die SR 2 zur nicht weniger malerischen Zypressengruppe Cipressi di San Quirico d’Orcia. Außerdem ein Muss ist die Straße SP 88, die sich östlich der Ortschaft Monticchiello in engen Kurven – und stets von Zypressen gesäumt – die Hügel hinaufschlängelt.

2. Auf der Pilgerstraße Via Francigena

Die Via Francigena ist eine über 1.500 Jahre alte Pilgerstraße, die von Franken nach Rom führt und daher auch „Frankenstraße“ genannt wird. Große Teile dieses Wegenetzes befinden sich in der Toskana und sind bei Wanderern ebenso beliebt wie bei Radfahrern. Highlights der Route sind Lucca, Siena sowie etliche Burgen und Klöster. Sehr schön ist beispielsweise der rund 50 Kilometer lange Abschnitt, der von San Gimignano über Poggibonsi, Colle di Val d’Elsa und Monteriggioni nach Siena führt. Für die wechselhaften Straßenverhältnisse der Via Francigena eignet sich am besten ein Gravel-, Trekking- oder Mountainbike.

3. Entlang der Versilia-Küste in der Toskana

Radfahren in der Toskana geht aber auch ganz entspannt – etwa an der Versilia-Küste im Norden der Region. Wunderbar flach geht es dahin, immer am Meer entlang und von einem mondänen Badeort zum nächsten. Die 20 KIlometer von Marina di Massa über Forte dei Marmi bis nach Viareggio sind selbst für Ungeübte locker zu schaffen. Und wer verschnaufen muss, findet entlang der Strecke Dutzende von Strandbars.

4. Zu den Thermen von Saturnia

Die Saturnia-Thermen sind eines der landschaftlichen Highlights der Maremma, ganz im Süden der Toskana: Ein türkiser Thermalfluss schlängelt sich durch die Landschaft und ergießt sich schließlich in einem spektakulären Gebilde aus Wasserfällen und Sinterbecken. Warum also nicht mit dem Fahrrad dort haltmachen und eine kurze Badepause einlegen? Die Thermen sind übrigens frei zugänglich und haben sommers wie winters die gleiche Temperatur (37 Grad). Besonders schön ist eine Radtour von Manciano über das beschauliche Dorf Montemerano zu den Saturnia-Thermen. In langgezogenen Kurven geht es praktisch immer bergab – und beim Rückweg selbstredend bergauf. Ein Genuss für Rennradfahrer sowie E-Bike-Fahrer.
rennradtouren toskana

5. Auf Pantanis Spuren

Von den Thermen ist es nur noch ein Katzensprung zu dem winzigen Dorf Poggio Murella – doch der hat es in sich. Wer schon immer mal seine Qualitäten als Bergfahrer unter Beweis stellen wollte, ist hier richtig. Der mörderisch steile Anstieg ist als „Muro del Pirata“ bekannt, als „Piratenwand“. Denn Radprofi Marco Pantani (genannt „der Pirat“) hatte in Poggio Murella ein Ferienhaus und nutzte die Steigung hinauf ins Dorf als Trainingsstrecke.

6. Von Bergdorf zu Bergdorf auf dem Monte Amiata

Wer noch nicht genug hat von steilen Anstiegen, fährt weiter den Monte Amiata hinauf, mit 1.738 Metern die höchste Erhebung in der Südtoskana. Sehenswerte Dörfer an den Berghängen sind unter anderem Semproniano, Arcidosso, Santa Fiora und Abbadia San Salvatore. Für diese Touren braucht man gute Beine (oder ein E-Bike), doch die fantastischen Ausblicke sind jede Mühe wert.

radurlaub toskana

7. Rund um die Lagune von Orbetello

Zurück ins Flache, zurück ans Meer: Am südlichsten Ende der Toskana ragt die Halbinsel Monte Argentario ins Mittelmeer. Sie ist nur durch drei schmale Landzungen ans Festland gebunden, welche eine Lagune begrenzen. Und alle drei Landzungen lassen sich wunderbar mit dem Fahrrad befahren: Die Giannella im Norden bietet viele Strandbäder (leider auch etwas mehr Autoverkehr); die mittlere Nehrung führt mitten durch die Lagune und bietet die Gelegenheit, durch das Städtchen Orbetello zu bummeln; die südliche Landzunge Feniglia schließlich ist die schönste, da man mitten durch einen Pinienwald radelt. Sie ist überdies von einem rund sieben Kilometer langen, völlig naturbelassenem Sandstrand gesäumt.

8. Auf dem Monte Argentario im Süden der Toskana

Alle drei dieser Landzungen führen auf besagte Halbinsel Monte Argentario. Hier wird es wieder bergig, und Mountainbiker kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie Rennradfahrer und Gravelbiker. Die Blicke über die Küste sind sensationell, und etliche Felsbuchten bieten Bademöglichkeiten. Plus: Mit Porto Santo Stefano und Porto Ercole hat man gleich zwei bezaubernde Küstenstädtchen, die man in die Tour integrieren kann.

9. Heroisch radeln im Chianti

Jedes Jahr am ersten Oktoberwochenende wird das berühmte Weinbaugebiet Chianti zum Radfahr-Mekka: Tausende von Radlern reisen aus aller Welt an, um an der „Eroica“, der „heldenhaften Rundfahrt“ teilzunehmen. Erlaubt sind nur historische Rennräder, die Strecken sind anspruchsvoll und die Straßenverhältnisse herausfordernd – man ist auf den „strade bianche“ unterwegs, den alten Staubstraßen der Toskana. Wer nicht zur Eroica anreisen kann oder will, dem stehen diese Kieswege auch außerhalb der Veranstaltung jederzeit zur Verfügung. Man kann den ausgeschilderten permanenten Rundkurs der Eroica fahren (207 km, Start und Ziel in Gaiole in Chianti) oder ganz spontan zwischen den Chianti-Dörfern hin und her tingeln. Ein Gravel- oder Trekkingbike ist die beste Wahl für die strade bianche.

10. Die Insel Elba mit dem Rad erkunden

Auch die Inseln der Toskana bieten wunderschöne Radfahr-Erlebnisse, allen voran die größte unter ihnen: Elba. Mountainbiker toben sich sehr gerne auf dem Monte Calamita im Südosten der Insel aus (rund um das Dorf Capoliveri) oder fahren an den Hängen des Monte Capanne im Westen der Insel. Rennradfahrer nutzen die kurvigen Küstenstraßen, um von Strandort zu Strandort zu strampeln oder machen eine Nord-Süd-Inseldurchquerung über den Monte Perone (Start beispielsweise in Marciana Marina, Ziel in Marina di Campo). So oder so: Meerblicke wird man auf jeder Tour auf Elba genießen.

Wer kein eigenes Fahrrad dabei hat, findet übrigens in der ganzen Toskana ausreichend Radgeschäfte und Stationen, wo man Räder leihen kann.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Go to top of page
heartenvelopephone-handsetmap-marker
linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram